...der wird in einem Jahr hängen.
(Leonardo da Vinci)
Das erfolgreiche Anlegen mit dem Ziel eines kontinuierlichen Vermögensaufbaus verlangt Geduld und Disziplin. Dabei sind einfache Grundwahrheiten zu
beachten.
1. Wir bewegen uns immer im Zielkonflikt von Liquidität – Risiko - Rendite: Liquidität trägt weniger Früchte, ist aber oft notwendig und kann der Steuerung der
Duration dienen. Noch wichtiger ist aber die Tatsache, dass Rendite und Risiko immer in einem Verhältnis von 1:1 stehen: eine höhere Rendite ist nur mit einem höheren Risiko einzugehen.
Investitionen in Renditeversprechen à-la Behring sind nur mit Gier und Dummheit zu erklären.
2. Die geschickte Diversifikation der Anlagenklassen ist der Schlüssel zur wesentlichen Risikosenkung, die Berücksichtigung eines weltweiten Anlageuniversums ein
Muss. Allerdings sind die auf der Vergangenheit beruhenden Korrelationen mit gesundem Menschenverstand zu geniessen.
3. Der Vermögensstruktur kommt die überragende Bedeutung für den langfristigen Erfolg zu, sie ist wichtiger als die Auswahl eines einzelnen Titels - den richtigen
Zeitpunkt erwischt man nie. Die Frage nach der Aktienquote ist eine entscheidende.
4. Die Anlageklassen Liquidität, Obligationen, Aktien und nicht zu vergessen Immobilien können durch alternative Anlagen wie Hedgefund, Private Equity oder
Rohstoffe ergänzt werden. Die Schwierigkeit liegt bei den Alternativen aber darin, dass sie durch die Ausgestaltung als Retailprodukte für kleinere Vermögen ihren Ursprung verlieren – so auch
wegen dem Transformieren in eine systemwidrige tägliche Handelbarkeit - und teuer sind.
5. Langfristig schlagen Aktien Obligationen- erst recht bei der entscheidenden Nachsteuerrendite. Nebst Langzeitstatistiken gibt es dafür eine
betriebswirtschaftliche Begründung: Aktien sind Eigen- und damit Risikokapital, dieses muss besser entschädigt werden als Obligationen (Fremdkapital).
6. Die Hauptinvestition soll in der Heimwährung erfolgen oder abgesichert sein, keine Währungs-Wetten eingehen.
7. Die Vermögensstruktur muss dem langfristigen Anlageziel entsprechen – mit regelmässiger Anpassung an den Lebenszyklus - wie auch der Risikobereitschaft und
–fähigkeit. Steuerliche Überlegungen und Planung der Altersvorsorge werden noch wichtiger.
Und wie anlegen? Ich halte einen Core-Satellite-Ansatz auch für den privaten Anleger sinnvoll. Mit passiven, kostengünstigen Fonds und ETF’s die strategische Asset
Allocation abbilden, mit gezielt ausgewählten, aktiv gemanagten Mehrwerte erzielen. Regelmässiges Investieren bei niedrigen Kosten lohnt sich.
Persönlich liebe ich langfristige Investitionen in unterbewertete, gut geführte grosse Unternehmen – Fussball- oder Formel-1-Wetten über Derivate halte ich eines
Finanzinstitutes unwürdig.